Samstag, 6. Oktober 2012

Neue Tennistechnik

Neu jedenfalls für mich:-)

Letztens durfte ich mit einem super Trainer üben: Pablo Gomila Bennasar (auf Mallorca).
Er lehrte mich seinen giftigen Rückhand-Slice, besser Volieren, und besser Aufschlagen.

Rückhandslice

Der giftige Rückhandslice wird fast wie eine einhändige Rückhand gespielt. Hier die Details, bzw. die Abweichungen:

  • Rückhandgriff wie bei einer Topspin-Rückhand (Das ist entgegen dem, was mir bisher beigebracht wurde. Aber andernfalls funktioniert diese Rückhand nicht)
  • Sehr früh ausholen
  • Ausholen nicht viel höher (max. eine Schlägerbreite) als der erwartete Treffpunkt
  • Ausholposition hinten: 
    • Schlägerhals mit dem nicht-Schlagarm halten
    • Schläger ist exakt aligniert mit der Schlagrichtung (Griff schaut zum Ball)
    • Schlagarm ist ca. 90 Grad gewinkelt
  • Schwungbewegung: 
    • Körper ist mehrheitlich seitwärts, macht aber eine Bewegung "in den Ball hinein" (d.h. man läuft zum Ball in einer Richtung leicht hin zum Netz)
    • Während des Schlages bis kurz nach dem Treffpunkt bleibt der Körper vollkommen seitwärts. Nach dem Treffpunkt darf der Oberkörper "aufmachen" (sich dem Netz zuwenden), um das Ausschwingen zu unterstützen
    • Der Schlagarm streckt sich (der erwähnte 90 Grad Winkel wird gestreckt)
    • Der Schlägerkopf ist während der ganzen Bewegung in derselben Position relativ zum Handgelenk. Die Position ist leicht rückwärts geneigt, verglichen mit andernorts gelehrten Slicetechniken jedoch fast senkrecht
    • Bevor der Arm ganz gestreckt ist beginnt der Arm sich gesamthaft nach vorne zu bewegen
    • Kurz nach Beginn dieser Vorwärtsbewegung ist der Treffpunkt
    • Der Arm schwingt nach oben aus, am Schluss zeigt er Richtung Netz (bzw. darüber)
  • Effekt: Der Ball fliegt mit viel Drive und enormem Rückwärtsspin ca. 30cm über das Netz, landet kurz vor der gegnerischen Grundlinie und Rutscht komplett durch, springt also optimalerweise nur noch ca. 20-30cm hoch
Auf Youtube kommt diese Bewegung der oben beschriebenen am nächsten:

Im Verglich zum Video hole ich ein bisschen weniger hinter dem Körper aus und habe einen deutlicheren Rückhandgriff.

Volieren

  • Meine geliebte Bewegung aus dem Handgelenk heraus wurde mir ausgetrieben
  • Neu Voliere ich mit einer reinen Unterarmbewegung
  • Vorhand:
    • Die Bewegung startet mit angewinkeltem Arm (ca. 90 Grad), Unterarm parallel zum Netz
    • Der Unterarm bewegt sich dann nach vorne-Mitte, sodass er am Schluss zum Netz schaut
  • Rückhand: Wie beim giftigen Rückhand-Slice (siehe oben), ein bisschen weniger voll durchgezogen

Aufschlag

  • Körper bewegt sich gesamthaft Richtung Ballflugbahn, nicht etwa seitwärts
  • Kopf schaut nach oben zum Ball bis nach dem Treffpunkt (ganz wichtig)
  • Schlagarm bzw. -schulter gehen ebenfalls nach oben
  • Schlagarm extrem locker (das ist extrem schwierig:-)

Freitag, 13. Juli 2012

Hispeed Video Analyse

Hispeed Video Analyse

Aufnahme

Ausgerüstet mit der Casio Exilim ZR-100 (CHF 180.-), analysiere ich neuerdings meine Vorhand mit 240 Bildern pro Sekunde. Die Bild-Qualität ist in meinen Augen gerade genügend. Langer Rede kurzer Sinn: Hier meine Schlagtechnik, der Öffentlichkeit zur Kritik ausgesetzt.

Analyse

Wie ich feststellen muss, finden einige Dinge nicht so statt, wie ich das mir gedacht hatte:
  • die Arm-/Schläger-Warteposition ist zu wenig hoch (nicht Schulterhoch)
  • zudem ist sie zuwenig platzeinnehmend, der Abstand zum Ball wird dadurch zu gering
  • die Ausholbewegung ist zu lang/umständlich
  • der Schläger ist beim Start der Vorwärtsbewegung nicht waagrecht
  • es ist überhaupt zuwenig eine Vorwärtsbewegung, eher ein unten-durchschwingen
  • irgendwas mit den Schultern/dem Oberkörper ist nicht stimmig, es wirkt verkrampft
  • die Schlägerfläche ist nicht oder zuwenig vorwärts geneigt im Treffpunkt
  • ...

Freitag, 6. Juli 2012

Tennis Vorhand Technik

Auf was kommt es bei der Topspin-Vorhand an?
Nachfolgend liste ich Tipps auf, die ich von diversen Quellen habe. Meine Quellen sind:

Körper

Ball im Treffpunkt anschauen 
  • Balltreffpunkt anschauen
  • Blick dort behalten, bis der Ball im gegnerischen Feld auftrifft
  • Den Schläger ebenfalls solange in der Ausschwungposition halten
  • Ausatmen beim Schlagen
  • Das Gewicht ruht zu Beginn des Schlages auf dem rechten,  am Ende des Schlages auf dem linken (vorderen) Bein (bei einem Rechtshänder). Falls der Schlag unter Zeitdruck erfolgt, bleibt das Gewicht auf dem rechten Bein; das rechte Bein steht dann aber auf gleicher Höhe wie das linke.

Griff

Semi-Western Griff
Eastern Griff
  • Zeigefinger abgespreizt
  • Kleiner Finger zuunterst am Griffende
  • Die Handfläche geht über das Griffende hinaus
  • Alle Griffhaltungen zwischen Eastern und Semi-Western sind ok
  • Den Griff etwa so locker halten wie eine geöffnete Zahnpastatube

Schwung

Schlägerkopf ist im Treffpunkt nach vorne geneigt
  • Wenn der Schlägerkopf den hintersten Ort des Schwungs erreicht ist der Unterarm möglichst proniert 
  • Im Treffpunkt ist der Schläger vorwärts geneigt (oberer Schlägerrand ist vor dem unteren, ca. 15 Grad Neigung)
  • Kurz vor und während des Treffpunkts ist der Schläger zwar am Steigen, aber nur sehr gemässigt  (ca. 15-20 Grad, siehe auch das Bild). 
  • Die obigen Punkte sind ausführlich hier beschrieben
  • Wenn diese Punkte erfüllt sind, gilt: je höher die Schlägerkopfgeschwindigkeit, desto besser. Überschüssige Geschwindigkeit wird einfach in zusätzlichen Topspin investiert. Der restliche Text befasst sich deshalb damit, wie eine möglichst hohe Schlägerkopfgeschwindigkeit erreicht werden kann. Technik hilft hier viel weiter als Kraft. Deshalb halten wir auch den Schläger bewusst wie eine Zahnpastatube, um nicht in Versuchung zu geraten...

Maximale Schlägerkopfgeschwindigkeit

Schlägerwahl
  • Der Schläger ist so schwer zu wählen, dass durch das Gewicht keine merkliche Schwunggeschwindigkeitseinbusse zu verzeichnen ist (je schwerer der Schläger, desto mehr Kontrolle & Gefühl). Für die meisten Spieler liegt dieses Gewicht zwischen 280 und 320 Gramm.
  • Selbiges gilt für das Schwunggewicht (Trägheitsmoment, ~ Schlägerschwerpunkt vom Griff her gemessen x Gewicht). Auch hier gilt: Je höher das Schwunggewicht, desto mehr Kontrolle & Gefühl.
Schlagvorbereitung: Schlägerkopf nach oben
Technik & Schwung
  • Zur Schlagvorbereitung schaut der Schlägerkopf fast senkrecht nach oben.
  • Zudem muss der Schlägergriff fast Schulterhoch gehalten werden. Die nicht-Schlaghand ist beim Schlägerhals und stützt den Schläger vorerst noch.
  • Beide obigen Punkte speichern maximal viel potenzielle Energie im Schläger. Diese Energie kann dann beim Schlag sozusagen gratis bezogen und in Schlägerkopfgeschwindigkeit umgewandelt werden.
  • Diese potenzielle Energie muss zudem längstmöglich aufrecht erhalten bleiben, sonst erfolgt keine Umwandlung in Geschwindigkeit. Beim Ausholen nach hinten bleibt der Schläger deshalb oben.
  • Der Oberkörper dreht sich zur Seit ab, insbesondere die rechte Schulter (Rechtshänder). 
  • Die nicht-Schlaghand löst sich vom Schläger. Der Arm zeigt zur Seite. Die Handfläche zeigt nach unten oder nach hinten (und nicht nach vorne!).
  • Beim Ausholen nach hinten ist wichtig, dass der Schlägerkopf leicht nach vorne (Richtung Netz) geneigt ist. Der Schläger fühlt sich balanciert an, d.h. er bleibt fast von selbst in dieser aufrechten Position. Durch das eher langsame nach hinten führen des Schlägers lässt sich der Beginn des Vorwärtsschlages herauszögen, bis der richtige Moment gekommen ist, was das Timing markant verbessert.
  • Beginn des eigentlichen (vorwärts-)Schlages: Ist der Schläger (in stets aufrechter Haltung) am hintersten Punkt angekommen, fällt der Schlägerkopf nach hinten-unten und gleichzeitig beginnt die Schlaghand nach vorne zu beschleunigen.
  • Das rechte Bein stosst sich am Boden ab, Hüfte und Schulter beginnen zu rotieren.
  • Ist der Schlägerkopf soweit gesunken, dass der Schläger in waagrechter Position ist, sinkt er nicht weiter, sondern wird durch die Vorwärtsbewegung nach vorne geführt. Der Griff geht dabei voraus und zeigt in Richtung Ball. Die Schlagfläche zeigt möglichst zum Boden (wegen der oben erwähnten Unterarmpronation), ansonsten zur Seite.
  • Der Schlagarm ist möglichst gestreckt. 
  • Das Handgelenk wird durch die Vorwärtsbewegung immer mehr gespannt. Kurz vor dem Treffpunkt saust durch diese Vorspannung der Schlägerkopf nach vorne und überholt das Handgelenk.
  • Der Treffpunkt ist weit vor dem Körper (ca. 1/2 Meter)
  • Die Schwungbewegung soll möglichst voll durchgezogen werden. Zwar ist die Bewegung nach dem Treffpunkt für die Ballflugbahn völlig irrelevant, sie ist aber Ausdruck des vorangegangenen Schwunges. Und wenn dieser locker und schnell ist, so muss auch das Ausschwingen imposant sein, sozusagen als symmetrisches Gegenstück der Beschleunigungsphase.
Schlägerkopf bleibt beim Ausholen oben
Schläger ist nach leicht nach vorn geneigt

Zum Schluss

Die aufgeführten Elemente müssen nicht alle gleichzeitig umgesetzt werden. Die meisten funktionieren für sich und verbessern damit die Vorhand. Nochmals: Ganz wichtig ist die Lockerheit im Griff beim ganzen Schlag (Zahnpastatube). Je lockerer, desto schneller der Schlägerkopf!

Na dann bin ich mal auf die Kommentare gespannt!